Wenn Sie an die Tankstelle fahren, stehen Sie vor einer einfachen, aber überraschend umstrittenen Frage: Sollten Sie den Tank komplett auffüllen oder nur so viel tanken, wie Sie brauchen? Auf den ersten Blick scheint es eine reine Frage der Bequemlichkeit zu sein – doch Ihre Entscheidung kann Auswirkungen auf Ihr Budget, die Leistung Ihres Fahrzeugs und sogar auf die Umwelt haben.
Bei ständig schwankenden Kraftstoffpreisen zählt jeder Liter. Manche Fahrer tanken lieber schrittweise, um nicht zu viel auf einmal auszugeben. Andere füllen den Tank komplett, um seltener zur Tankstelle fahren zu müssen. Doch welche Variante ist wirklich besser und sicherer – vor allem bei Benzin- und Dieselmotoren?
Wenn der Tank nur halbvoll ist, kann sich bei Temperaturschwankungen Feuchtigkeit und Kondenswasser bilden. Das ist besonders bei Dieselmotoren problematisch, da Wasser im Diesel das Wachstum von Bakterien fördert, Filter verstopft und Einspritzdüsen beschädigen kann.
👉 Ein voller Tank beugt Kondensation sowohl bei Benzin- als auch bei Dieselfahrzeugen vor.
Ein voller Tank hilft, den Kraftstoffdruck stabil zu halten – vor allem bei modernen Fahrzeugen mit elektronischer Einspritzung oder Common-Rail-Dieselsystemen. Das sorgt für einen ruhigeren Motorlauf und bessere Beschleunigung.
Wer den Tank komplett füllt, spart Zeit, da er seltener tanken muss. Besonders praktisch ist das auf langen Strecken oder bei Nutzfahrzeugen mit Dieselantrieb.
Wenn die Kraftstoffpreise sinken, profitieren Sie beim Volltanken vom günstigeren Preis – egal ob Benzin oder Diesel. So sparen Sie Geld, bevor die Preise wieder steigen.
Jede 50 Liter Kraftstoff (ca. 13 Gallonen) erhöhen das Fahrzeuggewicht um rund 35–40 kg. Dadurch steigt der Kraftstoffverbrauch um 0,2–0,5 Liter pro 100 km (etwa 1–2 mpg weniger). Besonders bei kleinen Benzinmotoren ist dieser Effekt spürbar; bei schweren Dieselfahrzeugen fällt er geringer aus, bleibt aber vorhanden.
Zu viel tanken kann das EVAP-System (bei Benzinern) beschädigen oder bei Dieselfahrzeugen zu einem Überlauf führen. Das kann Fehleranzeigen (Check Engine), Abgasprobleme oder teure Reparaturen verursachen.
Benzin dehnt sich bei hohen Temperaturen stärker aus als Diesel. Wenn Sie „bis zum Rand“ tanken, kann der Kraftstoff auslaufen oder verdampfen – unangenehme Gerüche und Sicherheitsrisiken inklusive. Diesel ist zwar weniger flüchtig, aber auch hier kann Überfüllung in der Hitze problematisch sein.
Ein voller Tank kann vorteilhaft sein, wenn Sie eine lange Fahrt planen, Kondenswasser vermeiden oder günstige Preise nutzen möchten. Dennoch ist es nicht immer effizient, ständig vollzutanken – das zusätzliche Gewicht erhöht den Verbrauch und belastet das Fahrzeug unnötig.
💡 Die optimale Lösung: Halten Sie den Füllstand zwischen 70 % und 90 %. Das ist das beste Verhältnis zwischen Komfort, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.